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Rotweinwanderweg im Ahrtal: Genuss, Ausblicke und ein Hauch Geschichte

Rotweinwanderweg im Ahrtal: Genuss, Ausblicke und ein Hauch Geschichte

Eine Wanderung auf dem Rotweinwanderweg im Ahrtal – 9 km, viele Pausen und jede Menge Wein. Zwischen beeindruckenden Ausblicken und den Spuren der Flutkatastrophe von 2021 haben wir einen unvergesslichen Tag verbracht. Neugierig? Schau gerne rein und begleite uns auf unserer Tour!

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben. Das hat schon Matthias Claudius gesagt, und in unserem Fall trifft das zu 100 % zu.

Aktuell sind wir zu viert im Ahrtal unterwegs – einer Region, die 2021 stark von der Flutkatastrophe betroffen war und auch heute noch an vielen Stellen von Baustellen geprägt ist. Die Schäden an der Infrastruktur und die Belastungen für die Menschen waren enorm. Als Tourist bemerkt man davon jedoch nicht viel, abgesehen von den sichtbaren Baustellen. Es ist ein eigenartiges Gefühl, diese Gegend für einen Ausflug zu besuchen, obwohl sie noch immer mit den Folgen der Katastrophe kämpft.

Dennoch genießen wir unsere Zeit hier umso mehr, denn wir schätzen es besonders, dass solche Erlebnisse wieder möglich sind. Heute steht eine Wanderung auf dem Rotweinwanderweg an. Ganz ehrlich: Für knapp 9 Kilometer haben wir wahrscheinlich noch nie so lange gebraucht. Aber das ist vollkommen in Ordnung, denn heute geht es nicht darum, Rekorde im Wandern zu brechen, sondern die vielen Stände zu besuchen, die entlang der Weinberge im Ahrtal aufgebaut sind.

Bereits nach etwa einem Kilometer von unserer Ferienwohnung stoßen wir auf die erste Hütte. Hier kaufen wir uns ein Glas samt praktischer Umhängeschlaufe – unverzichtbar für den Weingenuss unterwegs. Unser erstes Getränk: ein Federweißer. So beginnt, um etwa halb zwölf, unsere erste „Pause“. Der Blick ins Tal und entlang der Weinhänge ist beeindruckend. Zwar tragen nur noch wenige der tausenden Weinstöcke Früchte, doch die geordneten Reihen der Reben wirken, als hätte man den Weinbergen eine perfekte Frisur verpasst.

Würde man an jeder Hütte Halt machen und sich durch die Weine der Region probieren, käme man wahrscheinlich nicht weit – spätestens bei der vierten Station dürfte es schwierig werden, noch weiterzuwandern. Mit diesem Gedanken überspringen wir eine Hütte und finden uns nach etwa 1,5 Kilometern an der nächsten wunderschönen Location wieder: eine schattige Terrasse, auf der der Wein des Weinguts Butlery ausgeschenkt wird. Hier gönnen wir uns unsere zweite kleine Pause.

Kurz nach dieser Station wird der Weg etwas wilder. Ein schmaler, matschiger Pfad führt uns entlang eines Hangs, auf dem man nur hintereinander laufen kann. Es sei erwähnt, dass viele der Wege hier barrierefrei sind – diese Passage gehört allerdings nicht dazu.

Unser nächster Halt ist an der Hütte des Weinguts Dagernova. Hier gibt es erfrischenden Weißwein, und wir stellen überrascht fest, dass wir schon über zweieinhalb Stunden unterwegs sind und gerade einmal 2,7 Kilometer geschafft haben. Daran muss ich mich wohl erst gewöhnen!

Das Besondere an diesem Wanderweg sind die vielen atemberaubenden Ausblicke ins Tal und auf die umliegenden Weinberge. Wir haben zudem Glück mit dem Wetter und bleiben – abgesehen vom Wein – komplett trocken. Beim Weingut Kriechel probieren wir schließlich auch einen Rotwein, der uns ebenfalls hervorragend schmeckt. Unser letzter Weinstopp führt uns zu einer Hütte mit dem wohl besten Blick auf das Dörfchen Rech, leider habe ich den Namen des Weinguts nicht mehr parat.

Nach dieser letzten Weinpause wandern wir gemütlich durch die Dörfer zurück zu unserer Ferienwohnung. Beeindruckend und auch etwas bedrückend sind die Markierungen an den Häusern, die zeigen, bis wohin das Wasser 2021 gestiegen ist. Der Zusammenhalt der Menschen in dieser Region ist wirklich inspirierend.

Zum Abschluss kehren wir in ein Café ein, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen stärken. Die letzten drei Kilometer legen wir dann ganz entspannt zurück. Am Ende ziehen wir Bilanz: Nach etwa fünfeinhalb Stunden haben wir 9 Kilometer zurückgelegt und einen wundervollen Tag verbracht.

Vielleicht sieht man sich ja beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Weinherbst im Ahrtal.

Wirf einen Blick auf die Route!

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