KlimaErlebnisRoute Velmerstot
20 anstrengende und herrlich erlebnisreiche Kilometer durch das Lipperland am Rande des Landschaftsschutzgebietes Egge Nord mit weiten Ausblicken, wunderbaren Rastplätzen und interessanten Waldabschnitten.
Mehr oder weniger spontan machen wir (ein guter Freund und ehemaliger Arbeitskollege und ich) uns um 11:00 Uhr auf den Weg auf die KlimaErlebnisRoute Velmerstot in der Nähe von Veldrom, eine kleine Ortschaft, die noch zur Stadt Horn Bad Meinberg gehört um dort für unser Vorhaben im September (eine Alpendurchwanderung) anzutesten, wie lange wir an einem Tag gehen können.
Wir fahren gemeinsam die halbe Stunde zum Startpunkt der Wanderung, die mit 17,9 km ausgeschildert ist (ein kleiner Umweg lohnt sich, dazu aber später mehr) und haben noch Glück einen Parkplatz zu finden. Der Parkplatz ist glücklicherweise direkt am Startpunkt der Route, daher packen wir, wie sonst auch, unser Equipment zusammen und machen uns auf den Weg.
Wir überqueren den Silberbach und nehmen die erste Steigung mit Humor, bewundern nach nur etwas mehr als 1,5 km das erste Mal die Aussicht auf das umliegende Land. Das Wetter ist uns wohl gesonnen, sodass wir Kilometer weit in die Ferne Blicken können – allerdings sorgt die wohlige Wärme auch dafür, dass wir schnell ins Schwitzen geraten – ob das schon ein erstes Omen ist, wie sich die vor uns liegende Wanderung gestaltet?
Station 01: Preußische Velmerstot und Lippische Velmerstot
Als wir den Berg „Lippische Velmerstot“ erreichen wird der zuvor bewunderte Ausblick noch einmal in den Schatten gestellt, was nicht das letzte Mal passieren wird. Wir haben Glück, als wir ankommen sind an den bekannten Steinen, außer uns, keinerlei Besucher. So haben wir genug Zeit ein paar Fotos zu machen und das erste Mal die Objektive zu wechseln. Der für diese Wanderung viel zu große Rucksack sorgt auch bei den nun ankommenden Wanderern für Schmunzeln. Wir flachsen, dass der Träger sicherlich umgedreht werden müsse, sollte er einmal auf den Rücken fallen – genau wie ein Käfer. Zum Glück kommt es auf dieser Wanderung nicht zu einem Test dieser These.
Vom Lippischen Velmerstot geht es weiter zum Preußischen Velmerstot – hier machen wir auch unsere erste kleine Trinkpause, bevor wir auf den Eggeturm steigen um von dort oben die Aussicht zu genießen. Von hier aus sehen wir auch den rund 12 km entfernen Hermann in der Ferne, wie er über das Lipperland wacht, dessen Geschichten maßgeblich von Römern und Germanen und ihren Schlachten geprägt ist. Wieder vom Turm runtergekommen stoßen wir auf einige Ziegen und Schafe, die wahrscheinlich genauso gerne an der frischen Luft sind, wie wir zu diesem Zeitpunkt.
Station 02: Pause mit Ausblick
Der Weg, auf dem wir nun weitergehen ist sehr gut ausgeschildert, so können wir dauerhaft dem „roten K“ folgen, ohne allzu sehr vom Weg abzukommen. Mein guter Freund findet unterwegs einen Stock, der ihn den Rest der Route begleitet, da er vehment darauf besteht, dass eben jener Stock sehr vielfältig sei. Die nächsten vier Kilometer legen wir in einem zügigen Schritt zurück und gelangen in das Dorf Kempen. Die hier vor Ort liegende Gastronomie lädt herzlich zum Verweilen ein, sodass uns das Ausschlagen des Angebots recht schwer fällt. Wir wollen zu diesem Zeitpunkt lieber noch ein paar Kilometer zurücklegen, bis wir unsere erste „richtige“ Pause machen – so war zumindest der Plan.
Nur rund 500 Meter weiter, grade auf der Abbiegung auf ein Feld, entlang des roten K’s müssen wir dann doch eine Pause einlegen, da das Verschlucken eines kleinen Insekts zu unangenehmen Husten führt. Glück im Unglück kann man wohl sagen, da die Aussicht, die wir bei unserer Snack-Pause genießen können einzigartig scheint. Wir blicken auf Kempen, das umliegende Land und können die Pracht des Lipperlands genießen – da nimmt man ein verschlucktes Insekt doch (fast) gerne in Kauf. Hier entstehen auch wunderbar, sonnige Bilder, fast schon die schönsten der Wanderung.
Station 03: Die Bielsteinhöhle mit Lukenloch
Frisch gestärkt und etwas träge machen wir uns nach ein paar Minuten wieder auf den Weg – wir gelangen vom Spellerberg am Fluss „Steinbeke“ zu der Station, die nicht direkt auf der Route liegt, der „Bielsteinhöhle mit Lukenloch“. Der leicht matschige Weg zur kleinen Höhle liefert dann auch den nachvollziehbaren Beweis, dass ein Stock sicherlich nicht das schlechteste Zusatzequipment ist, so gibt er doch eine erhöhte Sicherheit bei dem kleinen Aufstieg zur Höhle. Wir sehen bereits jetzt die Anzeichen, dass hier eine Höhle sein kann, denn wir laufen durch eine kleine Schlucht mit zerklüftetem Kalkstein, bis wir endlich zu einem kleinen Schild gelangen, dass uns Aufschluss über die Höhle gibt. Die Höhle lässt sich nicht betreten, da das Gebiet von Fledermäusen schützenswert (und der Eingang nicht besonders groß scheint). Unser kleiner Exkurs endet mit einer kleinen Rutschpartie, bis wir wieder zurück auf der KlimaErlebnisRoute sind.
Die nächsten 500 – 900 Meter Weg, die wir beschreiten sind gesäumt von wilden Knoblauch pflanzen, sodass der typische Duft des Bärlauch in der Luft liegt – was fast schon etwas Hunger in uns weckt. Der weitere Weg führt uns am Café-Restaurant Bauernkamp, in dem sich glücklicherweise wieder Gäste in der Außengastronomie befinden, über den Ebersberg und an der Schutzhütte Ebersberg entlang.
Als wir wieder am Auto ankommen, zeigt unsere Routendokumentation tatsächlich 20 Kilometer an. Die mitlaufende Uhr zeigt nun eine Zeit von sechs Stunden an, wir sind optimistisch, dass wir auf die ein oder andere Weise unser Vorhaben in den Alpen zu Ende bringen können.
Wenn Du den Weg, den wir genommen haben, auch wandern willst, kannst Du dir die AllTrails-Tour hier ansehen oder die GPX-Datei direkt herunterladen und in dein Wanderprogramm einfügen.