Unser zweiter Tag in Paris begann wesentlich entspannter als der erste. Zum einen hatten wir bereits verstanden, wie die Fahrkarten-App funktioniert und zum anderen planten wir einen entspannteren Tag.

Das Kozy Bosquet

Der Tag begann mit einer Bahnfahrt ins Stadtzentrum, genauer gesagt zum Brunch-Restaurant “Kozy Bosquet” (ein detaillierter Bericht folgt).

Dieses Restaurant ist eines der am besten bewerteten in Paris für “All Day Brunch”. Bei unserer Ankunft sprachen wir eine der Servicekräfte an und erfuhren, dass es eine Warteschlange auf der gegenüberliegenden Verkehrsinsel gab – eine neue Erfahrung beim Frühstücken. Trotz der Wartezeit wurden wir mit dem wohl besten Frühstück in ganz Frankreich belohnt! Gestärkt und äußerst zufrieden setzten wir unsere Erkundung der Stadt der Liebe fort.

Bootsfahrt auf der Seine & der Toot-Bus

Dank des Turbopasses konnten wir auch eine kostenlose Bootsfahrt auf der Seine unternehmen. Bei herrlichem Wetter fuhren wir etwa 45 Minuten auf der Seine auf und ab, sahen Brücken, Notre Dame, den Eiffelturm und die Kanäle von Paris. Für alle Fotobegeisterten bot sich hier die Gelegenheit, zahlreiche Eindrücke von Paris einzufangen. Ein Hinweis: Bei den Brücken sollte man sich hinsetzen, um Kollisionen zu vermeiden. Glücklicherweise wurde ich von einem anderen Passagier freundlich darauf hingewiesen.

Die Bootsfahrt war kulturell ein perfekter Start in den Tag, aber wir wollten natürlich noch mehr erleben. Wir suchten eine Weinbar, eine echte, kleine, gemütliche Weinbar, was um die Mittagszeit allerdings schwierig war. Wir entschieden uns, mit dem Toot-Bus in eine belebtere Gegend, weiter weg vom Eiffelturm, zu fahren und erlebten eine Überraschung. Im Gegensatz zum Hop-On-Hop-Off-Bus in München war die Fahrt in Paris mit diesem Bus ein echtes Highlight. Die Audio-Tour war hervorragend aufgenommen, in verschiedenen Sprachen verfügbar und wurde mit lustiger Musik untermalt, wenn es nichts Spezielles über die Sehenswürdigkeiten zu berichten gab. Wir empfehlen eine Fahrt mit dem Toot-Bus in Paris uneingeschränkt – aber Achtung: Die Fahrpläne enden recht früh am Tag.

In der Nähe des Kaufhauses Lafayette, immer noch auf der Suche nach einer kleinen Bar für einen leckeren Wein, waren wir leicht gestresst und etwas entmutigt, da nichts Passendes offen war. Wir beschlossen, auf das Dach des Kaufhauses zu gehen, was kostenlos war und einen interessanten Blick auf die Stadt bot. Allerdings würde ich nicht extra dafür in diese Gegend fahren, da es in der Stadt viele andere großartige Aussichtspunkte gibt.

Das Louvre

Unsere nächste gebuchte Station war das Louvre – ein Muss, wenn man schon einmal hier ist. Wir gönnten uns eine Stärkung bei einem French Taco-Laden und waren geschmacklich sehr überzeugt, auch wenn es nicht besonders schick war – vergleichbar mit McDonald’s, aber geschmacklich noch etwas spannender.

Das Louvre ist mehr als nur die Mona Lisa, was wir bemerkten, als wir durch die kulturell und historisch wertvollen Räume gingen. Geduld war gefragt, wenn man ins Museum wollte, und eine Reservierung unbedingt notwendig.

Die griechischen Skulpturen gefielen uns sehr, aber wir schauten auch in die ägyptische Geschichte und erkundeten einige andere Bereiche, bis wir zu einem wirklich vollen Gang kamen: dem Weg zum wohl bekanntesten Gemälde der Welt, der Mona Lisa.

Ehrlich gesagt, wollte ich sie nicht sehen; ich war neugierig, wie viele Leute sich auf den Weg zum Gemälde von Leonardo da Vinci machten, und plötzlich waren wir Teil der Masse, die das Gemälde bestaunte. Diese Menschenmassen waren wirklich beeindruckend, und wir waren mittendrin. Sicherlich ist es eine Erfahrung wert, aber selbst das riesige Gemälde im selben Raum war beeindruckender. Kultur- und Kunstliebhaber kommen hier jedoch voll auf ihre Kosten.

Der langersehnte Wein

Nach dem Louvre fanden wir endlich eine wunderbare, kleine, gemütliche Weinbar. Hier tranken wir lokalen Wein, wurden vom sehr freundlichen Inhaber dazu angehalten, Französisch zu sprechen (zumindest für die Bestellung), und kamen mit einer Französin ins Gespräch, die uns einige tolle Tipps über die lokalen Geschäfte in Paris gab. Zum Wein servierten sie auch eine kleine Käseplatte, und wir waren wirklich sehr zufrieden.

Arc de Triomphe

Da es bereits Abend wurde, entschieden wir uns, die Rückreise zum Campingplatz anzutreten – mit einem Zwischenstopp beim Arc de Triomphe. Man kann nicht behaupten, wirklich in Frankreich gewesen zu sein, ohne den Arc de Triomphe besucht zu haben. Also machten wir uns auf den Weg – aus der Bahnstation heraus, unter dem riesigen Kreisverkehr hindurch, und schon standen wir direkt unter dem Triumphbogen. Da wir immer noch den Turbopass hatten, konnten wir erneut kostenlos auf den Triumphbogen steigen – und es hat sich gelohnt! Pünktlich zum Sonnenuntergang blickten wir Richtung Eiffelturm und Finanzviertel, während die Stadt im Licht der untergehenden Sonne erstrahlte. Man vergisst sogar, dass man den Triumphbogen nur über eine Vielzahl von Treppen erreicht. Aber jede einzelne Stufe war es wert.

Schließlich traten wir den Rückzug an und fuhren mit der Bahn zum Campingplatz zurück. Der zweite Tag in Paris war beendet und es war großartig! Auf dem Campingplatz tranken wir noch ein Feierabendbier und dann ging es auch schon “in die Koje”.