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Florian Jacob - Wanderung in Lippe - Von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald

Entspannung durch Anstrengung: Meine Wanderung von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal

Kennst Du das Gefühl, wenn Du Deine mentale Batterie aufladen musst? Ich habe genau das getan und bin von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal gewandert. Begleite mich auf meiner Reise durch wunderschöne Heide, vorbei an beeindruckenden Felsen und malerischen Ortschaften im Teutoburger Wald.

Vielleicht kennt ihr das: Man arbeitet Tag für Tag und manchmal muss man seine mentale Batterie einfach wieder aufladen. Und wie könnte man das besser schaffen, als wenn man sich total verausgabt? Es gibt wahrscheinlich intelligentere Methoden, das zu tun, aber für mich hilft das immer sehr.

So auch am 06. April, einem Samstag. Meine Frau hatte andere Pläne (sie war Gast bei einem Junggesellenabschied), also entschied ich mich, diesen Tag zu nutzen, um von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal zu wandern. Das Wetter war gut, meine Laune ebenso, und so machte ich mich am Morgen auf zum Wanderparkplatz, etwa einen Kilometer von den Externsteinen entfernt (denn der ist kostenlos).

Nach den ersten Schritten merkte ich schon, dass ich etwas aus der Form war. Aber sobald “der Motor warm gelaufen” war, ging es tatsächlich und nach etwa einem Kilometer kam ich oberhalb der Externsteine an. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf die umliegende Gegend und, da es noch recht früh am Tag war, auch den Blick auf die menschenleeren Wiesen vor den beeindruckenden Felsen.

Es ist wirklich spannend, die sonst stark frequentierten Externsteine zu sehen. Ich nutzte natürlich auch die Zeit, um einige Fotos zu machen, wie eigentlich jedes Mal, wenn ich hier unterwegs bin…

Mittlerweile war ich warmgelaufen und setzte meinen Weg fort in Richtung Holzhausen. Nach etwa 3,5 km durchquerte ich die kleine Ortschaft und freute mich über andere Wanderer. Ich nutzte immer wieder die Gelegenheit, ein paar Fotos zu schießen. Die Kulisse dafür ist auf jeden Fall gegeben. Der Weg ist aufgrund der Distanz und Steigung durchaus fordernd, aber das ist genau das, was ich brauche.

Über die gesamte Distanz bieten sich immer wieder Blicke auf die umliegenden Ortschaften, die irgendwie ganz schnuckelig im Teutoburger Wald auftauchen und durch die ich auch durchgehe.

Zwischendurch vertraute ich meiner Wanderapp etwas zu sehr und fand mich auf einem zugewachsenen Weg kurz vor Berlebeck wieder, der oberhalb der “Geisterschlucht”, einem alten Steinbruch, entlangführt – bis ich wieder auf einen “richtigen” Weg stieß. Hier ein kleiner Tipp: Wenn es aussieht, als wäre der Weg nicht mehr intakt, dann vielleicht einfach einen anderen Weg einschlagen… Vielleicht ja fürs nächste Mal.

Es ist ein schönes Gefühl, sich an andere Wanderungen zu erinnern, wenn ich bestimmte Etappen erneut laufe. Wir sind vor einigen Jahren zum Beispiel im strömenden Regen durch Berlebeck gelaufen und in der Kirche untergekommen, um den Regen abzuwarten – in dem Moment natürlich echt nervig, aber im Nachhinein eine tolle Geschichte. Dieses Mal scheint glücklicherweise die Sonne!

Zurück zum Wanderweg: Vorbei am Vogelpark geht es langsam den Berg hoch zum Hermannsdenkmal. Ich merke mittlerweile immer öfter, dass die Temperatur, die Distanz und die Steigung mir durchaus zu schaffen machen, aber ich setze meinen Weg fort. Ziel: Ein kühles alkoholfreies Pils am Hermannsdenkmal in der Gastronomie.

Und nach etwa 10 Kilometern habe ich es dann endlich geschafft – ich kam am Parkplatz des Hermannsdenkmals an. Von hier aus geht es über die Freilichtbühne durch den Kletterpark zum Denkmal. Mittlerweile sind auch schon wirklich viele Leute unterwegs. Jetzt will ich aber wirklich mein Vorhaben in die Tat umsetzen – ein kühles Pils mit Blick auf… Naja – was soll ich sagen? Am 06. April 2024 wird viel am Hermannsdenkmal gebaut – so viel, dass ich mich entschied, dort kein Pils zu trinken, sondern aufgrund meiner kleinen Enttäuschung und Müdigkeit auf der Bank an der Bushaltestelle mein mitgebrachtes Brötchen zu essen.

Ich überlege jetzt, wie ich am einfachsten wieder zurück zu den Externsteinen komme – Taxi? Bus? Die Touristiklinie ist leider nicht mehr aktiv… Abholen lassen? Letztendlich wollte ich mir dann aber doch beweisen, dass ich diesen Marsch auch in die andere Richtung schaffen konnte und machte mich nach meiner Pause also wieder zu Fuß auf den Weg zu den Externsteinen.

Ich wählte bewusst einen anderen Weg, da ich natürlich noch ein paar andere Eindrücke sammeln wollte. So ging ich nach insgesamt 16 Kilometern auch an einem wunderschönen Fleckchen Wald entlang. Hier war der Waldboden mit Moos bedeckt, die Tannen richtig schön grün.

Nach etwa 20 Kilometern befand ich mich dann “endlich” wieder auf dem Weg, der geradeaus zu den Externsteinen führt – ich hatte es fast geschafft. Meine Beine zitterten, mein Wasservorrat war so gut wie leer und ich wollte eigentlich nur noch nach Hause – genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Von hier aus waren es dann auch “nur noch” drei Kilometer zum Auto – ich traf durch Zufall noch einen Arbeitskollegen und wir gingen einige Meter gemeinsam. Die Externsteine waren nun auch wieder stark frequentiert, aber ich gönnte mir ein paar Minuten auf dem Rasen vor der Felsformation und kam wieder zu Kräften.

Nach etwa sieben Stunden und mehr als 23 Kilometern war ich glücklich und geschafft.

Wirf einen Blick auf die Route!

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